Chapel in Concert – Rock this town!
Bereits zum fünften Mal war der Musikverein Börtlingen am 14.07.2012 mit seiner Veranstaltung „CHAPEL in Concert“ zu Gast bei Fabrik für Kunst und Kultur e.V. in der ehemaligen Kirche („Chapel“) der Cooke Baracks im Stauferpark Göppingen.
Die aktive Kapelle des MV Börtlingen wurde bei dem abwechslungsreichen und äußerst eindrucksvollen Konzert durch mehrere Musiker/innen des Blasorchesters Zell u.A., den SWR-Profimusiker Rolf-Dieter Fröschlin sowie einige weitere Gastmusiker unterstützt. Die „Hoißnoise Band“ unter der Leitung von Jörg-Sebastian Hoiß und die Percussiongruppe „BoxBeat“ unter der Regie von Martin Pittner komplettierten als weitere Akteure das Programm. Die musikalische Leitung des Orchesters teilten sich Uwe Hieber, Sonja Schäfer (beide MV Börtlingen) und Thomas Visockis (Blasorchester Zell u.A.). Durch den Abend führte in seiner bewährten lockeren Art Michael ‚Mike‘ Horvath.
In der fast voll besetzten Chapel sorgte das Orchester für einen grandiosen Auftakt mit dem anspruchsvollen, modernen Stück „Absolute Crossover“. Gleich im Anschluss folgte mit „New York, New York“ die durch Frank Sinatra Ende der 1970er bekannt gewordene Hymne auf den „Big Apple“. Gemäß dem Motto des Abends ging es danach mit dem Titel „Rock this town“ weiter, wobei Richard Kähler mit einem fetzigen Trompetensolo überzeugte.
Bei „Proud Mary“, der populären Rock-Nummer von Creedence Clearwater Revival, glänzte der Gastmusiker Rolf-Dieter Fröschlin mit einem exzellenten Saxophon-Solo und Jörg-Sebastian ‚Basti‘ Hoiß bewies solistisch seine Fingerfertigkeit am Keyboard. Mit „Ice Cream“ stand ein Bravourstück für die Solisten an: Horst Weißenborn an der Posaune, Ulrike Rupp an der Klarinette, Richard Kähler an der Trompete, Thomas Visockis an der Tuba und Marcel Schmid am Schlagzeug präsentierten gekonnt ihre Parts.
Welch außergewöhnlichen Gerätschaften man Klänge entlocken kann, zeigte anschließend die Gruppe „BoxBeat“ mit ihrer Percussionshow. Die sieben schlagzeugverrückten Jungs aus dem Kreis Göppingen nutzten neben dem herkömmlichen Schlagwerk auch Cajons und eigens kreierte Instrumente. So wurde etwa die Melodie des Disko-Klassikers „Insomnia“ auf Abflussrohren mit Badeschlappen gehämmert, was ein erstaunlich gutes Klangbild lieferte. Diese einzigartige und mitreißende Show wurde zurecht mit Beifallstürmen des Publikums belohnt.
Als Kontrast hierzu spielte danach das Orchester den gefühlvollen Song „The Rose“, wobei Katrin Rettenmaier mit einem Trompetensolo herausragte. Vor der Pause präsentierte das Blasorchester die Komposition „One of our working days“ von Jörg-Sebastian Hoiß. Dies war einer der musikalischen Höhepunkte. Hoiß erklärte dem Publikum auf seine humorvolle Art den Aufbau seiner Komposition, die vom Ablauf eines ganz gewöhnlichen Arbeitstages handelt. Dominik Stoiber (Blasorchester Zell u.A.) ließ mit seinem sanften Oboensolo die Morgenstimmung des Titels nachempfinden. Eine besondere Note bekam das Stück durch die einfallsreichen und hervorragend interpretierten Soli von Rolf-Dieter Fröschlin am Saxophon und ‚Basti‘ Hoiß an Melodica und Keyboard.
Mit der starken, rockigen Nummer „Rock opening“ eröffnete das Orchester den zweiten Teil des Abends, bevor „BoxBeat“ mit Eimern, Regenfässern und vollem Körpereinsatz dem Publikum auch bei ihrem zweiten Auftritt kräftig einheizte.
Die „Hoißnoise Band“ bot anschließend eine Mischung aus Jazz, Blues und Funk. Der Komponist und Pianist Jörg-Sebastian Hoiß, der Bass-Gitarrist François Saorine und der Schlagzeuger Martin Pittner gründeten das Trio eigens für das diesjährige Chapel-Konzert. Die dargebotenen Eigenkompositionen von Hoiß waren von Virtuosität, Einfallsreichtum und einem kräftigen Schuss Humor geprägt. Mit witzigen Anekdoten führte er in die einzelnen Stücke ein, die das Publikum ‚mitswingen‘ ließ.
Danach entführte das Orchester und Solist ‚Basti‘ Hoiß an der Melodica die Zuhörer mit „You raise me up“ in eine musikalische Traumwelt.
Den Schlussakzent setzte das Orchester mit der mitreißenden Komposition „Hurricane“ von ‚Basti‘ Hoiß. Diese stellte mit ihren vielen Solo-Stellen für alle Musiker/innen eine besondere Herausforderung dar, die aber zur Erleichterung aller gekonnt gemeistert wurde. Die Konzertbesucher belohnten die Leistung der Akteure mit frenetischem Beifall und wurden mit zwei Zugaben belohnt.
Der 1. Vorsitzende Andreas Mühleisen bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei den Dirigenten Sonja Schäfer und Thomas Visockis sowie bei ‚Basti‘ Hoiß. Ganz besonders würdigte der 1. Vorsitzende den Einsatz und die Leistung von Uwe Hieber, der kurzfristig das frei gewordene Dirigentenamt übernommen hat.
Auch in diesem Jahr war „CHAPEL in Concert“ wieder ein voller Erfolg, das alle Freunde moderner (Blas-) Musik begeisterte.
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